Peter Schwintzer, Christoph Reigber (GFZ Potsdam, Aufgabenbereich 1) Schwerefeldbestimmung mit dem Satelliten CHAMP Seit dem 15. Juli 2000 umkreist der deutsche geowissenschaftliche Satellit CHAMP auf einer kreisförmigen und polnahen Bahn in 460 km Höhe die Erde. Die bisher einzigartige Kombination von kontinuierlicher und hochgenauer Bahnverfolgung mittels GPS und Beschleunigungsmessungen an Bord des Satelliten lässt einen Genauigkeitssprung um ein bis zwei Größenordnungen bei der Ausmessung des globalen Erdschwerefelds erwarten. Allein mit CHAMP können dabei Strukturen an der Erdoberfläche größer als ca. 800 km aufgelöst werden. Die Parameter des Gravitationspotentials werden aus der Analyse der gravitativen Störungen in der CHAMP-Bahn bestimmt. Zur Trennung der gravitativen und nicht- gravitativen Bahnstörungen werden Störbeschleunigungen etwa durch Atmosphärenwiderstand und Strahlungsdruck erstmals direkt mit dem Akzelerometer gemessen. CHAMP soll über einen relativ langen Zeitraum von 5 Jahren aktiv bleiben, um auch zeitliche Veränderungen des Gravitationspotentials aufgrund von Massenumverteilungen nahe der Erdoberfläche erfassen zu können. Während dieser Zeit wird CHAMP auf eine Flughöhe von ca. 300 km absinken bei entsprechender Steigerung des Auflösungsvermögens. Während der gegenwärtigen ersten Phase der Mission werden die Prozeduren zur Datenauswertung, speziell der Bahnbestimmung, optimiert, um sukzessive durch genaue Kalibration und Validation aller Mess- und Satellitensteuerungssensoren eine durchgreifende Verbesserung bei der globalen Schwerefeldmodellierung zu erzielen.