Rezente Vertikalbewegung und Geoidänderung in Ny-Alesund, Svalbard J. M. Hagedoorn, D. Wolf (GFZ Potsdam) Ein prinzipielles Problem bei der Bestimmung der eustatischen Meeresspiegeländerung ist die Korrektur der Pegeldaten hinsichtlich Vertikalbewegungen und Geoidänderungen. Die Bestimmung der Vertikalbewegungen der Pegelstationen kann seit einigen Jahren mit Hilfe von GPS-Messungen vorgenommen werden. Um längere Meßreihen zu korrigieren, müssen dagegen Vertikalbewegungen und Geoidänderungen mit Hilfe von Modellrechnungen abgeschätzt werden. Die Vertikalbewegung und Geoidänderung der Pegelstation in Ny-Alesund wird zum einen durch die viskoelastische Relaxation der Erde infolge des Abschmelzens des pleistozänen Eisschildes über Svalbard und der Barentssee hervorgerufen. Zum anderen liefern auch das rezente Abschmelzen der Gletscher Svalbards und die damit verbundene elastische Deformation der Erde einen Beitrag. Der pleistozäne Anteil der Vertikalbewegung und Geoidänderung in Ny-Alesund wird in unserer Untersuchung mit Hilfe eines sphärischen, viskoelastischen Erdmodells und des globalen Eismodells ICE-3G berechnet. Zur Bestimmung des rezenten Anteils dient ein einfaches Modell der heutigen Eisbedeckung und deren rezenten Abschmelzens sowie ein ebenes elastisches Erdmodell. Die Ergebnisse der Modellierung werden mit den Pegeldaten, GPS- und VLBI-Messungen in Ny-Alesund verglichen.